Qool Box Hinter Sitz

QOOL Box im Test: Bis zu 7 Tage kühlen ohne Strom

Wohl jeder Camper kennt das: Der Kühlschrank ist immer zu klein, egal in welchem CampingVan man unterwegs ist. Es darf immer gerne etwas mehr Platz geben, für für Getränke, Wurst und Co. Abhilfe schaffen da natürlich oftmals mobile Kühlboxen, die allerdings im Camper mit Strom versorgt werden.

Und da beginnt dann auch schon mein Problem! In meinem kleinen Pössl-Campster sieht es mit der Stromversorgung und Anschlüssen für zusätzliche Aggregate sehr mau aus. Deshalb wurde ich hellhörig, als ich über das System hinter der QOOL Box stolperte. Denn hier setzt man auf ein Kühlsystem ohne jegliche elektrische Unterstützung. DAS musste ich natürlich ausprobieren, die QOOL Box einem Praxistest unterziehen.

Glücklicherweise hatte die va-Q-tec AG – die Firma hinter der QOOL Box – ein Verständnis für mein Problem und hat mir für meinen Test hier bei CampingBuddies eine Box zum Testen zur Verfügung gestellt. Wer mich kennt, weiß: Auf die Art uns Weise meines Tests oder gar dessen Ausgang hat das keine Auswirkung. Da könnt ihr euch drauf verlassen!

Unboxing

Als mir der UPS-Fahrer das schwere Paket mit verkniffenem Lächeln in die Hand drückte, wusste ich: Das muss die QOOL Box sein. Mir wurde die kleinere der beiden Boxen (Größe M) zugesandt. Sie hat ein Volumen von 27 Litern. In der Box waren vier Akkus mit einer speziellen Kühlflüssigkeit enthalten – auf neudeutsch heißen diese Akkus „Temperature Elements“. Alleine diese vier Kühlaggregate bringen es zusammen auf ca. 4,5 kg. Die Box selbst ist mit 5,5 kg dagegen relativ leicht. Ebenfalls in der Verpackung enthalten: Die Bedienungsanleitung auf Deutsch und Englisch.

Technische Daten der QOOL Box (M)

  • Außenmaße: 525 x 375 x 410 mm
    Innenvolumen: 22 L (mit Temperature Elements)

Das Prinzip der QOOL Box

„Irgendwas mit Raumfahrt“ – wenn ein Satz so anfängt, dann wird man automatisch schon einmal hellhörig. Auf jeden Fall hat die Firma Know-how aus dem professionellen Bereich der Kühlung von Medikamenten.

Tatsächlich setzt man hier auf ein ganz anderes physikalisches Gesetz, als die meisten anderen Hersteller. Nämlich aufs Vakuum! Ein Vakuum leitet die Wärme bzw. Kälte nicht ab. Daher ist die ganze Box rundherum mit Vakuumkammern ausgestattet. Die Kühlung selbst wird durch die bereits erwähnten Temperature Elements erzielt. Es gibt sie in mehreren Variationen – je nach gewünschter Kühltemperatur. Am meisten wird der „Standard Cool“-Bereich gewählt, der eine Kühlung von +2 bis -2 Grad ermöglicht. Das ist natürlich ein Wermutstropfen, da man nicht flexibel „mal eben weiter runterkühlen“ kann. Doch für meine Zwecke reicht dieser Kühlbereich ebenfalls vollkommen aus. Dass ich unterwegs mal was zum Tiefkühlen hätte, ist bisher nicht vorgekommen.

Die “Sollbruchstelle”

Wichtig bei diesem Prinzip ist natürlich der Deckel, aus dem die Kälte entweichen kann, wenn man ihn öffnet. Er muss darum extrem gut schließen. Und das tut er auch. Vielleicht hat der sehr enge Verschluss den Nachteil, dass man ihn als schwergängig empfindet. Man braucht schon beide Hände zum Öffnen. Diesen Tod muss man dann wohl leider sterben. Aber: Die Kiste kann halt nur funktionieren, wenn sie „pottendicht“ ist.

Qool Box Verschluss1

Das Versprechen

Sieben Tage gleichbleibende Temperatur ohne Strom oder andere Hilfsmittel? Das klingt unglaublich und eben das verspricht der Hersteller. In diversen Videos auf YouTube wird diese Kühlleistung bestätigt – mit Thermometer und allem Zipp und Zapp. Aber wie sagt schon der Volksmund: Versuch macht kluch! Also habe ich zu Beginn eines langen Wochenendes die QOOL Box mit den Temperature Elements runtergekühlt und sie dann mit Bier vollgeladen. Und was soll ich sagen? Das letzte Bier am Sonntagabend war noch genauso wundervoll erfrischend wie das erste Am Donnerstagmittag.

Meine Messung der Temperatur an Tag vier ergab mit +0,2 Grad dabei exakt die versprochene Kühlleistung. Zugegeben: Die Außentemperatur bei meinem Test entsprach nicht den bis zu 40 Grad, die im Sommer im Süden Europas vorherrschen, aber da wir aktuell halt Ende April/Anfang Mai haben, kann ich damit schlicht nicht dienen – und eine Saune habe ich leider auch nicht im Keller. Leider.

Hier mal ein Video von QOOL selbst. Unterstellen wir mal, dass bei diesem Video nicht getrickst wurde (und das ließe sich ja leicht nachvollziehen), ist es es wirklich eindrucksvoll:

Aber ich verspreche euch, dass ich im Sommer ein Update zur QOOL Box machen werden und dort den gleich Test noch einmal machen werde. Hmmm, ich freue mich schon jetzt aufs kühle Bier.

Die Varianten

Neben zwei verschiedenen Größen (27 und 43 Liter), gibt es die Box noch in Blau und Schwarz. Wobei ich die schwarze nicht nur schick finde, sie besteht dazu noch komplett aus recyceltem Material. Was will man mehr! Mein Favorit ist ganz klar die schwarze Box. Und die Größe von 27 Litern reicht mir auch vollkommen aus. Ich habe 16 Halbliter-Flaschen reinbekommen und das soll mal reichen für ein paar Tage.

Galerie: QOOL Box Größe M in Schwarz
Qool Box Schwarze Box mit T
Qool Box im Campster Wohnra
Qool Box im Kofferraum
Qool Box Verschluss1
Qool Box Deckel
Qool Box Testfüllung
Temperatur Qool Box

Die Verarbeitung

Gleich zu Beginn des Unboxing sind mir die eingelassenen Griffe aufgefallen. Sie versinken vollständig in der dafür vorgesehenen Mulde und lassen sich bei Bedarf ausklappen. Sie sind solide und kräftig, was wichtig ist, denn die Box ist gefüllt nicht eben leicht. Mit einer „Testbefüllung“ bin ich auf ein Gewicht von 16,4 kg gekommen. Durch die Klappgriffe kann man sie aber auch gut zu zweit gut tragen.

Made in Germany – wohltuend

Es ist ehrlich gesagt mal sehr wohltuend, wenn man eine Bedienungsanleitung liest und keine aus dem chinesischen übersetzten kryptischen Sätze lesen muss. Auch die gute Verarbeitung, die ein Made in Germany verspricht, wird hier eingelöst.

Der Preis

Der Preis ist heiß – aber leider nicht im positiven Sinne! Das muss man leider festhalten. Die von mir getestete schwarze Box kostet 450 Euro. Die größere L-Box schlägt mit 560 Euro zu Buche. Günstig sind die Boxen nicht, preiswert aber schon. Immerhin halten sie ein Versprechen, das fast nicht zu glauben ist: Sieben (Größe M) beziehungsweise zehn Tage (Größe L) Kühlung ohne Strom und andere Hilfsmittel. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und mutmaße, dass DAS keine andere Kühlbox kann.

Fazit

Für mich als Mikrocamper ist die Kühlbox daher ein absolutes „Must have“. Für mehrere Tage Camping ist mein im Van integrierter Kühlschrank viel zu klein – mehr Saft kann meine verbaute Batterie aber eh nicht hergeben. Daher ermöglicht mir die QOOL Box, in Sachen Kühlung bis zu einer Woche autark – bzw. ohne Strom – Campen zu können.

Die Kühlbox ist hochwertig verarbeitet und sehr robust. Sie eignet sich sogar als Hocker oder als Tritt, da sie mit 150 kg belastet werden kann. Mega! Einziges Manko ist und bleibt der Preis. Da soll man erstmal einen „qoolen“ Kopf behalten um so eine Investition zu tätigen. Ich würde es tun!

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