Aus der Reihe „Wir stolpern bei Instagram über coole Accounts und Leute und schnacken die einfach mal an“ hier ein weiteres Interview mit spannenden CampingBuddies, die keine Lust auf Mainstream-Urlaub haben …
Moin ihr zwei. Schön, dass ihr euch und eure Art zu Reisen bei uns einmal etwas vorstellen wollt. Dann legt doch am besten gleich einmal los. Wer seid ihr und was macht ihr so?
Wir – das sind Dilara (23) und Stefan (27) – kennen uns seit fast fünf Jahren und wohnen zusammen im schönen Frankenland. Dilara ist Illustratorin und ich bin als Betriebswirt tätig. Wir sind beide gerne draußen und schätzen am Camping vor allem die Bodenständigkeit und die Nähe zur Natur. Im Zelt erlebt man alles viel intensiver und bewusster.
Nachvollziehbar. Aber nun seid ihr ja aktuell nicht mit einem normalen Zelt unterwegs, sondern habt euch ein Dachzelt aufs Auto montiert. Erzählt doch mal, wie kam es denn dazu, was für ein fahrbarer Untersatz ist das und für was für ein Zelt habt ihr euch entschieden?
Also … Neben dem Zelten und Campen sind wir auch große Roadtrip-Fans. Wir sind gerne abseits der perfekt asphaltierten Straßen Westeuropas unterwegs, navigieren noch mit Straßen-Karten und schätzen die Vorteile eines Dachzelts im Gegensatz zu der Variante, die direkt auf dem Boden steht. Was unseren fahrbaren Untersatz angeht, so sind wir seit längerem mit unserem Alltagswagen unterwegs – einem BMW 5er Touring von 2001 mit einem Zweiliter-Diesel unter der Haube. Der hat inzwischen rund 365.000 Kilometer auf der Uhr und wird wohl in naher Zukunft – zumindest als Reisemobil – einem etwas geländegängigeren Modell weichen müssen.
Käfer statt Touring
[adrotate banner=“1″]Obendrauf sitzt ein „Autohome Columbus Variant“-Dachzelt, das wir einer Dachzeltvermietung in Österreich gebraucht abgekauft haben und das wir ganzjährig nutzen. Mit einer Größe von 2,10 x 1,40 m ist es für uns beide absolut ausreichend. In geöffneter Stellung bildet sich eine Dreiecks-Form, wodurch man viel Platz nach oben hat, um sich bequem umziehen zu können. Unter die Matratze haben wir noch eine Mesh-Unterlage gelegt, um für Belüftung zu sorgen. In der Decke ist ein großes Staunetz angebracht, das wir mit einer Lichterkette umrandet haben, um einen wohnlicheren Charakter zu schaffen.
Ok, alles klar. Und wohin zieht es euch so, wenn ihr mit BMW und Dachzelt unterwegs seid und ihr gut ausgebaute Straßen meiden wollt? Und was habt ihr dann so für Equipment dabei, auf das ihr nicht mehr verzichten wollt?
Unsere erste mehrwöchige Reise hat uns bis nach Montenegro und Albanien geführt. Hier hat sich dann auch schnell gezeigt, das der BMW vielleicht nicht das am besten geeignete Mobil für diese Länder und vor allem für unseren Drang nach Freiheit in der Natur ist. Zukünftig wollen wir mehr von Osteuropa kennenlernen, gerade weil es nicht die klassischen Touristen-Länder sind. In diesem Sinne haben wir uns für nächstes Jahr Georgien als Ziel gesetzt.
Beim Equipment halten wir es relativ simpel. Dinge, die sich als nützlich erwiesen haben sind unser Trangia-Kocher mit Brennspiritus (geht auch mal ne TK-Pizza drauf), die Opinel-Messer, Teigschaber, eine faltbare Spül-/Salat-/Transport- und Waschschüssel, sowie eine batteriebetriebene Saugnapf-Lampe mit Drehkopf für die Kofferraumbeleuchtung. Strom benötigen wir lediglich für die Handys und Foto-Akkus. Den erzeugen wir über ein faltbares Solarpanel, gespeichert wird er in einer großen Powerbank.
Geordnet wird unser ganzes Geraffel durch drei thematisch sortierte Kisten, die dauerhaft gepackt sind – abfahrbereit sind wir also schnell: Die Kisten ins Auto, noch ein paar Klamotten dazu und schon kann es losgehen. Dieses Jahr haben wir uns noch eine Standheizungskiste gegönnt, damit es im Winter im Zelt auch warm und trocken ist. Eine Kühlbox oder Ähnliches haben wir im Übrigen nicht dabei. Wir haben festgestellt, dass wir lieber bei Bedarf einkaufen und uns mit frischen Lebensmitteln versorgen.
Georgien, alles klar. Ja, das ist wohl wirklich kein typisches Touristenland. Na dann bedanken wir uns erst einmal für das nette Interview, drücken euch die Daumen, für eure nächste Reise, dass der BMW durchhält und wir alle überhaupt in absehbarer Zeit mal wieder losdürfen.
Wer den beiden folgen will, dem legen wir ihren Insta-Kanal unter https://www.instagram.com/auf.und.daheim/ ans Herz. Und wenn ihr Fragen an Dilara und Stefan habt, könnt ihr diese auch gerne hier unterm Artikel in den Kommentaren stellen. Wir würden uns freuen.
Bilder: Grebner Fotografie